Milchwirtschaft im Wandel: Wie sich Deutschlands Milcherzeuger den Herausforderungen stellen

Die deutsche Milchwirtschaft befindet sich in einem beschleunigten Strukturwandel, der insbesondere auf der Erzeugerstufe zu spüren ist. Die Anzahl der Betriebe mit Milchkühen geht kontinuierlich zurück, wobei vor allem kleinere Betriebe betroffen sind. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 1.892 Haltungen mit Milchkühen weniger verzeichnet als im Vorjahr, wobei etwa die Hälfte dieser Betriebe in Bayern lag. Trotzdem stieg der Bestand pro Haltung auf durchschnittlich 72 Milchkühe weiter an.

Die Kuhmilcherzeugung in Deutschland verringerte sich 2022 auf 32,4 Millionen Tonnen, während der durchschnittliche Milchertrag pro Kuh und Jahr auf 8.499 Kilogramm anstieg. Trotz des Rückgangs der Milchkühe konnten die landwirtschaftlichen Milchbetriebe ihre Einnahmen durch die deutliche Steigerung der Milchpreise erheblich steigern. In Deutschland gibt es viele Milchrassen, die auch für die Fleischindustrie von Bedeutung sind.

Die Grundversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und insbesondere mit Milch und Milcherzeugnissen war im Berichtszeitraum zu keiner Zeit gefährdet. Allerdings kam es zu einer deutlichen Verteuerung von Milch und Milcherzeugnissen aufgrund verschiedener Faktoren, darunter auch die Inflation.

Die detaillierten Statistiken und Analysen zur deutschen Milchwirtschaft können in der Studie eingesehen werden: Bericht Milch 2023.

Hier sind 20 interessante Fakten zum Thema Milchwirtschaft in Deutschland:

  1. Deutschland ist einer der größten Milcherzeuger der Welt und belegt regelmäßig einen der vorderen Plätze in der EU.
  2. Die Anzahl der Milchkühe in Deutschland ist rückläufig, während gleichzeitig die Produktivität pro Kuh steigt.
  3. Der Strukturwandel in der deutschen Milchwirtschaft zeigt sich besonders deutlich auf der Erzeugerstufe, wo kleinere Betriebe zunehmend verschwinden.
  4. Der durchschnittliche Milchertrag pro Kuh und Jahr liegt in Deutschland bei etwa 8.499 Kilogramm.
  5. Die Milcherzeugung in Deutschland belief sich im Jahr 2022 auf 32,4 Millionen Tonnen.
  6. Bayern ist das Bundesland mit den meisten Milchkühen in Deutschland.
  7. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Milchbetriebe in Deutschland ist rückläufig, während die Größe der Betriebe zunimmt.
  8. Der durchschnittliche Milchpreis in Deutschland stieg 2022 deutlich an, was zu einer Steigerung der Einnahmen der Milchbetriebe führte.
  9. Die Selbstversorgung Deutschlands mit Milch und Milcherzeugnissen ist gesichert, wobei die Exporte größer sind als die Importe.
  10. Die große Marktmacht der Einzelhandelsunternehmen beeinflusst den Milchmarkt in Deutschland maßgeblich.
  11. Trotz der Coronapandemie gab es zu keiner Zeit erhebliche Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung mit Milch und Milcherzeugnissen.
  12. Die Exporte von Milchprodukten aus Deutschland sind größer als die Importe, wobei wichtige Handelspartner vor allem EU-Mitgliedsstaaten sind.
  13. Deutschland exportiert vor allem hochwertige Milchprodukte wie Magermilchpulver und Schnittkäse.
  14. Die Entwicklung auf dem Weltmarkt hat einen großen Einfluss auf die Auszahlungspreise der deutschen Molkereien.
  15. Russlands Angriff auf die Ukraine und die darauf folgenden Sanktionen haben Auswirkungen auf den Handel und die Preise von Milch und Milcherzeugnissen.
  16. Deutschland ist bei der Energiebereitstellung von Erdgas stark von Russland abhängig, was sich auch auf die Preise auswirkt.
  17. Die EU-Staaten haben weitere Sanktionen gegen Russland beschlossen, was die Unsicherheit auf dem Markt erhöht.
  18. Deutschland hat eine hohe Überproduktion von Magermilchpulver und Molkenpulver zur Eigenverwendung.
  19. Die milchwirtschaftlichen Unternehmen in Deutschland stehen vor der Herausforderung, die erzeugten Rohmilchmengen effektiv zu veredeln und zu vermarkten.
  20. Der Milchpreis für konventionell erzeugte Kuhmilch begann Anfang 2023 nach einer langen Phase von Steigerungen zu sinken.